Die Albert-Lortzing-Gesellschaft e.V.
Von Bodo Gotzkowsky

Im Jahre 2001 wurden der 150. Todestag und der 200. Geburtstag des Berliner Komponisten, Dirigenten und Schauspielers Albert Gustav Lortzing mit musikalischen Darbietungen an verschiedenen Orten in Deutschland gefeiert. Das Jubiläumsjahr war der Anlass für die Gründung der Albert-Lortzing-Gesellschaft, die sich eine gründliche Beschäftigung mit Leben und Werk des Künstlers zum Ziel gesetzt hat und gleichzeitig die Präsenz Lortzing'scher Werke im Konzert- und Opernrepertoire erhöhen möchte.

Albert Lortzing wurde am 23. Oktober 1801 in der Berliner Breiten Straße 12 (heute Standort der Zentral- und Landesbibliothek Berlin) geboren. Die im Krieg verloren gegangene Gedenktafel wird durch eine neue, von der Richard-Wagner-Gesellschaft gestiftete, Tafel ersetzt. Lortzing gilt als Begründer der komischen Spieloper in Deutschland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Insgesamt 18 Opern (die Librettitexte verfasste er selbst, schon vor Wagner!), Singspiele, Lieder, Chor- und Instrumentalwerke sind von ihm überliefert.

Albert Lortzing ist einer der wenigen Komponisten von deutschen Lustspielopern. Seine großen Opernerfolge "Zar und Zimmermann", "Der Wildschütz", "Der Waffenschmied" und die romantische Oper "Undine" stehen bis heute auf den Spielplänen der Theater- und Opernhäuser. Lortzing wirkte von 1826 bis 1833 am Hoftheater in Detmold, von 1833 bis 1845 verbrachte er seine erfolgreichste und produktivste Zeit als Komponist und Kapellmeister am Leipziger Stadttheater und ging dann zwei Jahre nach Wien (Theater an der Wien).

Im Mai 1850 übernahm er die Kapellmeisterstelle am neu erbauten Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater (heute Deutsches Theater) in Berlin. Während zahlreiche Theater dank seiner erfolgreichen und beliebten Opern volle Ränge hatten, starb Lortzing unerwartet an einem Schlaganfall völlig verarmt am 21. Januar 1851 in Berlin. Sein Sterbehaus mit Gedenktafel steht in der Luisenstraße 53, Berlin-Mitte. Sein Grab befindet sich auf dem in Berlin "Musikerfriedhof" genannten Sophienfriedhof in der Bergstraße, Berlin-Mitte. Das Grab schmückt eine neugotische Sandsteinstele mit Bildnismedaillon, gestiftet 1859. Ein Lortzing-Denkmal, entworfen von Gustav Eberlein, wurde 1906 im Tiergarten (Nähe Großer Stern, S-Bahnhof Tiergarten) errichtet.

Die Albert-Lortzing-Stiftung informiert zweimal im Jahr ihre Mitglieder in einem Rundbrief über Inszenierungen von Lortzing-Opern und Konzerten. Dort finden sich auch Hinweise zu aktuellen Neuerscheinungen an Büchern und Aufsätzen sowie Neuaufnahmen auf CDs (Diskographie). Das erste Mitgliedertreffen fand am 13. und 14. September 2003 unter dem Motto "Auf den Spuren Albert Lortzings" in Berlin statt. Die nächste Lortzing-Tagung ist für den 21geschichteberlins/persoenlichkeiten/persoenlichkeitenhn/23. Oktober 2005 in Detmold geplant, wo sich auch das Lortzing-Archiv in der Lippischen Landesbibliothek befindet.

Kontakt:
Albert-Lortzing-Gesellschaft e.V [externer Link]
c/o Professor Dr. Bodo Gotzkowsky
Leipziger Straße 96
36037 Fulda
Telefon: 0661 / 60 41 04
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Aus: "Mitteilungen" 3/2004