Mendelssohn Gesellschaft Berlin
Von Gerhild H. M. Komander

Seit Sommer 2003 ist die Mendelssohn Gesellschaft Berlin Mitglied im Verein für die Geschichte Berlins. Sie wurde 1967 von Cécile Lowenthal-Hensel gegründet, die auch Mitglied des Vereins für die Geschichte Berlins ist. „Aufgabe der Gesellschaft ist die Pflege des Andenkens, Werkes und Wirkens der in geistiger, künstlerischer und historischer Hinsicht hervorragenden Mitglieder der Familie Mendelssohn.“ (§ 2 der Vereinssatzung). Über die Vielfalt dieses Erbes gibt das Faltblatt der Mendelssohn Gesellschaft genauere Auskunft mit einer Kurzvorstellung einiger Familienmitglieder: Zunächst natürlich Moses Mendelssohn (1729-1786), dessen 275. Geburtstag der Verein für die Geschichte Berlins in diesem Jahr würdigt, der als „Philosoph und Integrationspionier des deutschen Judentums“ genannt wird. Die Nachkommen von Moses Mendelssohn prägten in beeindruckender Vielseitigkeit die Berliner Wirtschaft und Politik sowie die deutsche Kultur.

Mendelssohns Tochter, die Schriftstellerin Dorothea Schlegel, geschiedene Veit, „wird berühmt als romantische Wandlerin zwischen Dichterzirkeln und Konfessionen ihrer Zeit. Die große Germania, unter der Deutschlands erste Nationalversammlung tagt, ist das Werk ihres Sohnes, des Nazarener-Künstlers Philipp Veit (1793-1877).“ Joseph Mendelssohn (1770-1848) begründet das Bankhaus Mendelssohn, Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) und seine Schwester Fanny Hensel (1805-1847) treten als überragende musikalische Talente hervor, Paul Mendelssohn Bartholdy (1841-1947) gehört zu den Gründern des AGFA-Konzerns. Damit sind weniger Mitglieder der großen Familie genannt als bekannt. Doch die komplette Familiengeschichte ist andernorts nachzulesen, etwa in dem zweibändigen Werk von Sebastian Hensel „Die Familie Mendelssohn 1729-1847. Nach Tagebüchern und Briefen“ (verschiedene Auflagen).

Die Mendelssohn Gesellschaft Berlin zeigt als Dauerausstellung 2004 im Mendelssohn-Raum der Staatsbibliothek PK, Haus 2, Potsdamer Straße die Ausstellung: „Die Mendelssohn-Bank 1806-1874“. Auf der Website der Gesellschaft finden die Besucherinnen und Besucher zum Beispiel Informationen über die laufenden Projekte, eine aktuelle Presseschau und Hinweise zu Neuerscheinungen. Eine Neuerscheinung sei hier genannt, die Bestandsübersicht des Mendelssohn-Archivs der Staatsbibliothek, hg. von Hans-Günter Klein (= Beiträge aus der Staatsbibliothek zu Berlin, Bd. 15), Berlin 2004.

Kontakt:
Mendelssohn Gesellschaft e.V.
c/o Staatsbibliothek zu Berlin PK, Musikabteilung
Unter den Linden 8
10117 Berlin
Telefon 834 55 51
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www.mendelssohn-gesellschaft.de [externer Link]

Aus: "Mitteilungen" 2/2004, aktualisiert 1/2009