11. Dezember 2014

Nach dem Abzug der französischen Truppen aus Berlin im Jahre 1808, hatten Preußen im Allgemeinen und die Stadt Berlin im Speziellen große Herausforderungen zu lösen. Neben den Militärreformen unter General Karl August von Hardenberg und den Bildungsreformen unter Wilhelm von Humboldt sind die Verwaltungsreformen unter Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein von größter Bedeutung.

141211-leopold-von-gerlachAbbildung links: Leopold von Gerlach - Landesarchiv Berlin

Die am 19. November 1808 in Kraft getretene Städteordnung berührte auch die Stadt Berlin und begründete das Amt des Berliner Oberbürgermeisters. Vorgeschlagen von der gewählten Stadtverordnetenversammlung und bestätigt durch König Friedrich Wilhelm III. wurde Leopold von Gerlach am 6. Juli 1809 als erster Berliner Oberbürgermeister in sein Amt eingeführt.

In seine Amtszeit - die offiziell bis zu seinem Tod am 8. Juni 1813 dauerte, jedoch aufgrund seiner Krankheit schon einige Monate durch seinen Stellvertreter Johann Gottfried Büsching bestimmt wurde – fallen unter anderem die Gründung der Humboldt-Universität (1810), der Freitod Heinrich von Kleist am Kleinen Wannsee (1811), das jüdische „Emanzipationsedikt“ und die Wiederbesetzung Berlins durch Napoleon (beides 1812) sowie die Flucht des Königs nach Breslau und die Gründung des Lützowschen Freikorps (beides 1813).
Von Norman Rönz