9. Februar 2005
Was musste ein Mensch leisten, damit ihm der deutsche Kaiser die letzte Ehre gab? Nehmen wir den heutigen Todestag von Adolph von Menzel zum Anlass, dieser Frage auf den Grund zu gehen. Am 9. Februar 1905 starb Menzel, einer der zeitgenössisch hoch geehrten Berliner Söhne. Der Trauerzug des von Kaiser Wilhelm II. angeordneten Staatsbegräbnis‘ endete auf dem Friedhof der Dreifaltigkeitskirchengemeinde (heute: Dreifaltigkeitskirchhof II) an der Bergmannstraße.

 

150209-menzel-grabstelleFoto links: Ehrengrabstätte Adolph von Menzels (Quelle: Matthias Alfa unter der GFDL-Lizenz)

 

Wer war dieser Adelige?
Naja, eigentlich war er nur ein „7/90-Adeliger“. Menzel kam aus bürgerlichen Verhältnissen, 1815 als Sohn eines Steindruckereibesitzers im preußischen Breslau geboren, zog er samt Familie im Alter von 15 Jahren nach Berlin. Seinen Aufstieg in die höchsten Kreise der monarchischen Gesellschaft hat er seiner künstlerischen Begabung, seinem Fleiß, seiner Selbstdisziplin und nicht zuletzt seinen Malereien zur Preußischen Geschichte zu verdanken.

Der Adelstitel wurde ihm jedoch erst 1898, also 7 Jahre bevor er im Alter von 90 Jahren starb, verliehen.

 

Historienmaler zur Ehre Preußens
1839, also mit 23 Jahren, begann die Karriere des Ausnahmekünstlers mit dem Auftrag zur Illustration für ein Werk über die Geschichte Friedrichs des Großen. Diese Bilder der Deutsch-Preußischen Geschichte sollten ihn letztendendes weltberühmt und zu einem gerngesehen Gast der Hohenzollernfamilie machen. Zusätzlich wurde er zum Professor an der Königlichen Akademie der Künste ernannt und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.

 

Berliner Zeugnisse
Obwohl von Menzel oft auf seine Königsbilder reduziert wird, war dies nur ein kleiner Teil seiner Arbeit. Er widmete sich in einem nicht unerheblichen Maße der Alltagsmalerei, wodurch er seiner Heimatstadt Berlin unzählige Andenken in Farbe schaffte.

150209-aufbahrung
Aufbahrung der Märzgefallenen in Berlin 1848