27. Februar 2015
Heute vor 110 Jahren, am 27. Februar 1905, wurde der Berliner Dom im Herzen unserer Stadt feierlich eingeweiht. Angesichts seiner heutigen Anziehungskraft ein freudiges Ereignis, das eigentlich zu Lobgesängen einlädt. Doch der heutige 27. Februar, der „Jubiläumstag“ eines mindestens ebenso prestigeträchtigen, jedoch modernen Berliner Bauwerks, dessen Einweihung eben genau heute seit 1000 Tagen auf sich warten lässt, lenkt unsere Sicht auf eine andere Fragestellung: wie verlief eigentlich der Bau des Berliner Doms?

 

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Berliner Dom und Flughafen BER (© Norman Rönz CC-BY-SA 3.0)

Der ursprüngliche Plan des 1896 begonnen Baus bestand darin, das Gotteshaus am Geburtstag des Kaisers Wilhelm II. im Jahr 1900, also am 27. Januar, einzuweihen. Fünf Jahre später, um genau zu sein 1859 Tage später, sollte es dann tatsächlich stattfinden. Die Gründe sind auch keineswegs unerwartet: Finanzierungsprobleme auf der einen Seite und regelmäßige Änderungswünsche des Bauherren beim Bau und bei der Ausstattung auf der anderen. Und selbst als der sakrale Prunkbau am 27. Februar 1905 pompös eingeweiht wurde, war er keineswegs fertig. Die letzten Feinschliffe konnten nicht mal mehr umgesetzt werden. Warum? Weil des Kaisers Wünsche nach 1918 niemanden mehr interessierten…

Von Norman Rönz