1970 erklärten die Eheleute ihren Beitritt zum Verein für die Geschichte Berlins. Ebbo Kleberger schrieb im Beitrittsgesuch: „Sonst sind wir keine großen „Vereinsmeier", aber für Berlins Geschichte - und Zukunft - interessieren wir uns brennend, haben wir doch allen Versuchungen widerstanden, im Westen ein „gesicherteres" und „freieres" Lebens- und Arbeitsfeld zu finden. Wir glauben trotz allem auch heute noch, nur in Berlin leben zu können."
1977 gab Ilse Kleberger ihre Praxis für Allgemeinmedizin in der Cimbernstraße auf und widmete sich erfolgreich ausschließlich ihrer schriftstellerischen und journalistischen Tätigkeit. Ihr Ehemann - Chefarzt und Professor der Augenheilkunde - starb 1992.
Die Kinder- und Jugendbücher erreichten hohe Auflagen. Mit Biografien über Käthe Kollwitz, Ernst Barlach, Albert Schweitzer und Bertha von Suttner sprach sie auch das erwachsene Publikum an. Das ereignisreiche Leben ihrer Großmutter, die in Berlin aufwuchs und nach dem ersten Weltkrieg mit einem Teil der Familie nach Südamerika auswanderte, um schließlich bei den Indios als Hebamme zu wirken, verarbeitete sie als Emanzipationsgeschichte in dem 2001 erschienenen Roman Jahresringe. Ilse Kleberger blieb bis 2004 Mitglied des Vereins. Sie starb nach einem reich erfüllten Leben am 2. Januar 2012 und ruht auf dem Evangelischen Kirchhof Nikolassee.
In der Vereinsbibliothek finden sich folgende Werke von ihr:Mit dem Leierkasten durch Berlin, Berlin unterm Hörrohr, Damals mit Kulicke, Eine Gabe ist eine Aufgabe (1980) und Käthe Kollwitz - eine Biographie (1998), zwei Abhandlungen über Käthe Kollwitz, Preuße, Bürger und Genie: Adolph Menzel, Der Wanderer im Wind: Ernst Barlach, Jahresringe.
Martin Mende
Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins 2/2012