DIE GESCHICHTE BERLINS
Verein für die Geschichte Berlins e.V, gegr. 1865
Newsletter IV / 29.Oktober  2023 - 39. Ausgabe

Liebe Leserinnen und Leser,

vor hundert Jahren, am 29. Oktober 1923, gab die Sendestelle Berlin im Vox-Haus die wegweisende Ankündigung:

„Achtung, Achtung. Hier ist die Sendestelle Berlin im Vox-Haus, auf Welle 400 Meter. Meine Damen und Herren, wir machen Ihnen davon Mitteilung, dass am heutigen Tage der Unterhaltungsrundfunkdienst mit Verbreitung von Musikvorführungen auf drahtlos telefonischem Wege beginnt. Die Benutzung ist genehmigungspflichtig.“

Diese Ansage markierte den Beginn des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland und wird weltweit als Pionierleistung angesehen.

Schon drei Jahre zuvor waren die technischen Grundlagen geschaffen worden, und in Berlin erklang versuchsweise zu Weihnachten 1920 das für die meisten von uns schönste Weihnachtslied über den Äther:

"Stille Nacht, Heilige Nacht".

Wir wünschen Ihnen einen wunderschönen Jahresausklang und freuen uns schon jetzt auf viele gemeinsame Aktivitäten im neuen Jahr,

Ihre

Antje Bielfeld-Müller
und die Redaktion

 


sterne ***ADVENTSPODCAST***

In diesem Jahr erwartet Sie auf unserer Website ein besonderer Adventskalender. Ab ersten Dezember können Sie jeden Tag auf das passende Türchen klicken und hören dann einen kleinen feinen Podcast.

Es erwarten Sie heitere, besinnliche, kuriose und nachdenkliche Geschichten zur Geschichte Berlins, überraschend und spannend inszeniert. Freuen Sie sich auf viele interessante Gesprächspartner. Das einzige, was Sie tun müssen: Sicherstellen, dass der Lautsprecher Ihres Rechners funktioniert.

 


 

Inhalt

1. MITTEnmang inna Berlina Jeschichte
2. Kietzjeschichten - …auch mal JottWeDee
3. Vereinspost
4. UffjeLESEN
5. Wie war denn ditte? - Im Netz jefischt
6. Wer noch nich jenuch hat
7. Anjefücht, mitjedacht, mitjemacht

 

1. MITTEnmang inna Berlina Jeschichte

Großes Kino. Filmplakate aller Zeiten. Die Ausstellung "Großes Kino. Filmplakate aller Zeiten" findet vom 3. November 2023 bis zum 3. März 2024 in der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin statt. In Zusammenarbeit mit den Internationalen Filmfestspielen Berlin und der Deutschen Kinemathek präsentiert die Ausstellung 300 originale Filmplakate aus den Jahren 1900 bis 2020. Diese stammen aus der Sammlung Grafikdesign der Berliner Kunstbibliothek. Filmplakate sind seit Anbeginn des Kinos wichtige Kommunikationsmittel, die das Kino auf die Straßen bringen und starke Emotionen hervorrufen. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm begleitet und wird durch eine Publikation im Sandstein Verlag dokumentiert. An der kuratorischen Gestaltung der Ausstellung waren prominente Gäste aus der Film- und Kinobranche beteiligt.

 

Geheimnisse der Quadriga: Entstehung, Zerstörung, Wiedergeburt. Im Mittelpunkt der Sonderausstellung "Geheimnisse der Quadriga: Entstehung, Zerstörung, Wiedergeburt", Mauer-Mahnmal im Deutschen Bundestag, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Schiffbauerdamm (Eingang an der Spree) bis 31. März 2024, stehen zwei monumentale Gipsmodelle der Quadriga vom Brandenburger Tor aus den Jahren 1957/58. Die von der Gipsformerei funktional instandgesetzte Viktoria und ein Pferd werden als einzigartige Wissensspeicher über die1945/50 zerstörte originale Quadriga von Johann Gottfried Schadow vorgestellt. Der parallel erschienene umfangreiche Dokumentationsband „Die Quadriga vom Brandenburger Tor. Auf der Suche nach dem Original“ fasst die Beiträge der restauratorischen, denkmalpflegerischen und historischen Forschung zusammen.

 

Friedrichwerdersche Kirche. Ab dem 24. November 2023 ist in der Friedrichswerderschen Kirche eine neue Dokumentation über Karl Friedrich Schinkel zu sehen, betitelt "Fokus Schinkel. Ein Blick auf Leben und Werk". Außerdem findet ab dem 18. Januar 2024 eine Vortragsreihe namens "Schinkel-Lectures" mit renommierten Experten wie Martina Abri, Heinrich-Th. Schulze Altcappenberg, Matthias Noell und Yvette Deseyve statt. Der Eintritt ist frei. 

 

Spielzeugsammlung des Stadtmuseums. Die Sonderausstellung „Mark Dion. Delirious Toys“ im Museum Nikolaikirche läuft bis zum 11. Februar 2024. In diesem Kunstprojekt hat der US-amerikanische Künstler Mark Dion hunderte Objekte aus der umfangreichen Spielzeugsammlung des Stadtmuseums Berlin ausgewählt und daraus eine achtteilige Installation geschaffen. Die Ausstellung präsentiert ein faszinierendes Labyrinth aus Brettspielen, kletternden Tieren, Rennfahrzeugen und mehr. Dion kombiniert verschiedene Objekte in ungewöhnlicher Weise und erzählt damit fantastische Geschichten. Zusätzlich zu dieser spielerischen Freude beleuchtet die Ausstellung auch gewaltvolle und diskriminierende Aspekte von Spielzeug. Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Projekt der Schüler der Klasse 9a (heute 10a) des Gymnasiums Tiergarten, die inspiriert von Mark Dions Werk ihre eigene Arbeit entwickelt haben.

 

Dawid Tomaszewski. Das Berliner Kunstgewerbemuseum zeigt noch bis Ende November 2023 eine Schenkung des deutsch-polnischen Modedesigners Dawid Tomaszewski. Der in Berlin lebende und arbeitende Modedesigner gründete nach Stationen bei Sonia Rykiel in Paris und Comme des Garçons in Tokio 2009 sein eigenes Label. Die großzügige Spende umfasst 53 Outfits, darunter aufwändig bestickte Kleider, Hosenanzüge, drapierte Abendkleider und einzigartige Farb- und Materialkombinationen. Die Kollektion gibt Einblicke in Tomaszewskis kreative Entwicklung der letzten 15 Jahre, angefangen von seinen Anfängen als Modedesignstudent bis hin zu seinen neuesten Entwürfen, die er im Rahmen der Berlin Fashion Week präsentiert hat. Die Ausstellung zeigt auch Accessoires wie Schuhe, Taschen und Hüte aus Kooperationen mit dem Designer.

 

Stadtmuseum Berlin. Zum Museumssonntag, dem 05.11.2023, erwartet Sie ein buntes Programm rund um Berlin, u.a. die Ausstellung „Berlin global“ im Humboldtforum. Bitte informieren Sie sich detailliert und zu weiteren Veranstaltungen unter:  

 

Lebendiger Garten des Wissens: Der Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Joe Chialo, hat vorgeschlagen, das Quartier 207 (ehemalige Galeries Lafayette) in der Friedrichstraße zum neuen Standort für die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) zu machen. Er betont, dass dies eine einzigartige Chance für Berlin sei. Das Quartier 207 böte optimale Bedingungen für die dringend benötigte Bibliothek und würde eine langjährige Suche beenden. Die neue ZLB in der Friedrichstraße wäre gut erreichbar und befände sich in der Nähe wichtiger kultureller Einrichtungen. Der Vorschlag eröffnet die Möglichkeit, rasch eine moderne Bibliothek für alle Berlinerinnen und Berliner zu schaffen und würde einen bedeutenden Beitrag zur kulturellen Vielfalt der Stadt leisten.

 

Neue Direktion für das Stadtmuseum: Paul Spies wird seine Position als Vorstand und Direktor der Stiftung Stadtmuseum Berlin vorzeitig aufgeben, voraussichtlich im Frühjahr 2024, sobald eine Nachfolge gefunden ist. An der Seite der Managementdirektorin Sabine Stenzel wird eine künstlerische Direktion gesucht. Spies verlässt die Stiftung, um vor seinem Ruhestand eine eigene Agentur zu gründen, ähnlich wie er es 21 Jahre lang in den Niederlanden getan hat. Er wird in Berlin bleiben und seine Tätigkeit im Vorstand des Berliner Museumsverbands fortsetzen.

 

Dokumentationszentrum „Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa“ (ZWBE). Am 19. Oktober hat der Deutsche Bundestag ein bedeutsames Signal gesetzt, indem er sich in einem weitreichenden Konsens dafür entschieden hat, die Stiftung Deutsches Historisches Museum mit der Umsetzung des Dokumentationszentrums "Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa" (ZWBE) zu beauftragen. Das Deutsche Historische Museum hatte seit Anfang 2021 im Auftrag der Bundesregierung und des Bundestags einen Realisierungsvorschlag für die Errichtung des Zentrums erarbeitet und damit die Grundlage für den weiteren Planungs- und Umsetzungsprozess geschaffen. Der Beschluss des Bundestags sieht vor, unter dem Dach des Deutschen Historischen Museums eine unselbständige Stiftung öffentlichen Rechts als Träger des künftigen Dokumentationszentrums in der Mitte Berlins einzurichten.

 

Mohrenstraße: Im vielschichtigen Historikerstreit um die Umbenennung der Mohrenstraße möchten wir den Wissenschaftler Ulrich van der Heyden zu Wort kommen lassen:

www.deutschlandfunkkultur.de/historiker-zum-streit-um-die-mohrenstrasse-afrikaner-100.html

 

Neue Gedenktafeln für…

Gertrud Rothgießer: Die Stadt Berlin enthüllte am 8. September 2023 in der Paradestraße 35 in Tempelhof eine Gedenktafel für Gertrud Rothgießer (1888–1944), eine herausragende Physikerin und Kinderärztin. Rothgießer lebte und arbeitete dort zwischen 1926 und 1933. Sie kämpfte gegen die Beschränkungen für Frauen im Bildungsbereich, promovierte in Physik und Medizin und eröffnete eine sozial engagierte Kinderarztpraxis. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft wurde sie 1933 aus dem Beruf verdrängt, überlebte zunächst in der Tschechoslowakei und wurde später Opfer des Holocaust in Auschwitz. Die Enthüllung der Gedenktafel wurde von ihren überlebenden Verwandten aus Chile und den USA begleitet.

 

 

2. Kietzjeschichten ...

Am 8. Oktober 2023 wurde der Flughafen Tempelhof 100 Jahre alt: Der Flughafen Tempelhof startete seinen Betrieb am 8. Oktober 1923 und endete genau 85 Jahre später, am 30. Oktober 2008. Seitdem wird über die zukünftige Nutzung des Geländes diskutiert. Die Bürger lehnten 2014 eine Randbebauung ab, aber die Berliner Regierung überlegt nun, den Plan wieder aufzunehmen. Der Flughafen wird derzeit für verschiedene Veranstaltungen wie Konzerte und Kunstausstellungen genutzt. Das Gelände ist auch Heimat für geflüchtete Menschen. Die historische Bedeutung des Flughafens reicht von den Anfängen der Luftfahrt bis zur Berliner Luftbrücke und spiegelt sich in den verschiedenen historischen Schichten des Gebäudes und des Geländes wider. Die kulturpolitische Herausforderung wird darin bestehen, das Spannungsfeld zwischen gesellschaftspolitischer Bedeutung, moderner Kulturnutzung und der Geschichte des Baus zu bewahren.

 

 

3. Vereinspost

2023 heft 3Mitteilungen: Die Vierteljahrsschrift „Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins“ kann jeden Mittwoch ab 15 Uhr in der Vereinsbibliothek erworben werden. Bitte melden Sie sich vorher an unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter der Telefonnummer 90226449.

Titelbild: Eugenie Fuchs (1873 – 1943), Porträt einer Dame, Pastell, 1936

Zum Inhaltsverzeichnis der Mitteilungen bitte hier entlang…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

berliner geschichte oktober 2023 Berliner Geschichte: Die Fachzeitschrift Berliner Geschichte, Ausgabe 35,  „Die Berliner Feuerwehr“, kann in der Bibliothek aber auch im ausgewählten Buch- und Zeitschriftenhandel erworben werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4. UffjeLESEN

pragher weltstadt am abgrund

Jörg Feuchter, Ines Garlisch, Claudia Maria Melisch: Die ersten Berliner - Leben an der Spree zwischen 1150 und 1300, Bebra Verlag, Berlin 2023, 26 Euro. Unser ehemaliges Vorstandsmitglied und heutige Beisitzerin des Vereins, Claudia Melisch, hat in diesem Buch gemeinsam mit ihren Kollegen Jörg Feuchter und Ines Garlisch den Wissensstand über die frühen Berliner zusammengefasst. Die Lektüre dieses Buchs ist unterhaltsam und erhellend zugleich, sie öffnet die Tür zu den faszinierenden Anfängen der Stadt. Die Autoren setzen die vielen Informationen aus den interdisziplinären Forschungen zu den archäologischen Ausgrabungen rund um den Petriplatz und darüber hinaus unter Einbeziehung der wenigen Urkunden in einen greifbaren historischen Kontext und zeichnen so ein lebendiges Bild vom frühen Stadtleben, vom Alltag der ersten Berliner, von jungen plattdeutsch sprechenden Menschen, die ihre erste Kirche folgerichtig dem Heiligen Nikolai widmeten, dem Beschützer der Reisenden und Kaufleute. Die Autoren beleuchten auch die slawische Vorgeschichte unserer Stadt und Region. Die klare und verständliche Sprache des Buches macht selbst komplexe Zusammenhänge zu einem Lesevergnügen und vermittelt einen unverzichtbaren Grundstock an Wissen, den jeder Berliner besitzen sollte.

Hören Sie auch:

www.rbb888.de/podcast/100ProzentBerlin.html

 

Unterm Teufelsberg. Suchen Sie noch einen passenden Thriller für lange Winterabende? Unser Vereinsmitglied und Schriftführer im Vorstand Dietmar Peitsch hat ihn geschrieben: "Unterm Teufelsberg", Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2023, 16 Euro. Und darum geht’s: Die Aufdeckung einer geheimen CIA-Operation, die Suche nach der Wahrheit durch einen investigativen Journalisten, das mysteriöse Verschwinden eines jungen Polizisten und die Ermittlungen eines Mitarbeiters des Berliner Verfassungsschutzes.

 

Eugenie Fuchs. Zur Neuerscheinung von Lutz Mauersberger: Eugenie Fuchs, Leben und Werk einer vergessenen Malerin, Lukas Verlag, Berlin 2023, 15 Euro, lesen Sie gerne auch den Aufsatz des Autors in den aktuellen Mitteilungen. An Eugenie Fuchs, die in einem Haus der früheren Nettelbeckstraße wohnte, dessen Grundstück bis zum Vorplatz der Urania reichte, erinnert seit dem 22. Oktober ein Stolperstein vor der Urania.

 

Stöbern Sie mal in den Rezensionen

https://www.recensio-regio.net/rezensionen/zeitschriften/mvfgb/index

Der Trend zum Zweitbuch: Jeden Mittwoch ab 15 Uhr ist es möglich, Buchdubletten in der Vereinsbibliothek zu erwerben.

 

 

5. Wie war denn ditte? - Im Netz jefischt

Haste mal `ne Billion? Die Hyperinflation vor hundert Jahren führte zu einem dramatischen Verfall der deutschen Währung. Zahlreiche Sonderausstellungen im gesamten Bundesgebiet haben diese wirtschaftliche Krise beleuchtet. Der Dollarkurs stieg von 7.260 Mark für einen Dollar im Januar auf das Zehnfache im Juni. Dies beeinträchtigte das Leben der Bevölkerung erheblich. In Berlin gab es zudem eine extreme Hitzewelle und der Tourismus mit ausländischen Besuchern boomte. Nachlesen können Sie die Ereignisse des Krisenjahres 1923 auf der Website des Deutschen Historischen Museums: www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/innenpolitik/inflation

 

 

6. Wer noch nich jenuch hat

Roads not Taken: Die Ausstellung im Deutschen Historischen Museum mit dem Titel "Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können. Deutsche Zäsuren 1989 – 1848." präsentiert zentrale Schlüsselmomente der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie zeigt alternative Verläufe, die aufgrund von Zufällen, Fehlern oder persönlichen Entscheidungen nicht eingetreten sind. Die Ausstellung beginnt mit der Friedlichen Revolution in der DDR 1989 und endet mit dem demokratischen Aufbruch von 1848. Themen wie Ostpolitik, Mauerbau, Kalter Krieg und die Machtübernahme der Nationalsozialisten werden an entscheidenden Wendepunkten behandelt. Die Ausstellung soll das Bewusstsein für die Offenheit der Geschichte schärfen und den Besuchern ermöglichen, über historische Entscheidungen und ihre Auswirkungen nachzudenken. Ein Begleitbuch zur Ausstellung ist ebenfalls im Handel erhältlich.

Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können
Deutsche Zäsuren 1989-1848
Herausgegeben von Fritz Backhaus, Dan Diner, Julia Franke, Raphael Gross, Stefan Paul-Jacobs und Lili Reyels
Rund 288 S., mit ca. 70 farbigen Abbildungen
Klappenbroschur
Deutsch: ISBN 978-3-406-80094-8 | 25 €
Englisch: ISBN: 978-3-406-80095-5 | 28 € 

 

Der Name der Ausstellung „Roads not Taken“ mag eine Anspielung auf das berühmte Gedicht von Robert Frost sein, dem Sie hier noch einmal nachspüren können:

The Road Not Taken

Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveler, long I stood
And looked down one as far as I could
To where it bent in the undergrowth;

Then took the other, as just as fair,
And having perhaps the better claim,
Because it was grassy and wanted wear;
Though as for that the passing there
Had worn them really about the same,

And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black.
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how way leads on to way,
I doubted if I should ever come back.

I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
Two roads diverged in a wood, and I—
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.

 

 wald goldener oktober

© pixabay

 

Der nicht begangene Weg (Übersetzung von Pau Celan)

In einem gelben Wald, da lief die Straße auseinander,
und ich, betrübt, daß ich, ein Wandrer bleibend, nicht

die beiden Wege gehen konnte, stand
und sah dem einen nach so weit es ging: bis dorthin, wo er sich im Unterholz verlor.

Und schlug den andern ein, nicht minder schön als jener,
und schritt damit auf dem vielleicht, der höher galt,

denn er war grasig und er wollt begangen sein, obgleich, was dies betraf,
die dort zu gehen pflegten,
sie beide, den und jenen, gleich begangen hatten.

Und beide lagen sie an jenem Morgen gleicherweise
voll Laubes, das kein Schritt noch schwarzgetreten hatte.

Oh, für ein andermal hob ich mir jenen ersten auf!
Doch wissend, wie’s mit Wegen ist, wie Weg zu Weg führt,

erschien mir zweifelhaft, daß ich je wiederkommen würde.

Dies alles sage ich, mit einem Ach darin, dereinst
und irgendwo nach Jahr und Jahr und Jahr: Im Wald, da war ein Weg,
der Weg lief auseinander,

und ich – ich schlug den einen ein, den weniger begangnen,
und dieses war der ganze Unterschied.

 

 

7. Anjefücht, mitjedacht, mitjemacht

Diskutieren Sie mit in unserem Forum zur Geschichte Berlins.
Nutzen Sie die Gelegenheit, um in unserem Verein Experten zu treffen und Detailfragen zu diskutieren.

 

Da kiekste!
Berlin-Impressionen finden Sie in lockerer Reihenfolge fotografiert von Jörg Kluge in der Galerie unserer Homepage.

 

Kleine feine Filme über Vereinsmitglieder und Vortragende werden zukünftig in lockerer Reihenfolge von Ilona Wuschig erstellt. Schauen Sie doch mal rein.

 

Nach und nach erobert auch unser Podcast eine kleine Hörerschaft. Hören Sie mal.

 

Allet palletti?
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