Der Hoftheater-Friseur hieß eigentlich Warnick und war eine im 19. Jahrhundert in Berlin beliebte, gern gesehene Persönlichkeit. Er hatte die Gabe, die damaligen großen Bühnenkünstler, wie Iffland, Devrient, Blume, Wolff und Unzelmann während seines Aufenthaltes in den Garderoben geistreich zu unterhalten. Er wohnte in der Grenadierstraße 32 im 2. Stock, seit 1951 heißt die Straße Almstadtstraße. Der kurz vor Beendigung des siebenjährigen Krieges in Berlin geborene Warnick starb am 9. Oktober 1851 hochbetagt, neun Jahre nach dem Ableben seiner Ehefrau.
In der Berliner Wochenschrift "Der Bär" vom 9. Mai 1885 heißt es u. a.:
"Den älteren Berlinern lebt "Papa" Warnick (nicht Warnecke, wie er häufig genannt wird) noch in frischer Erinnerung: der kleine behäbige Mann mit dem kurzgeschorenen , grauen Haar, die graue Mütze bei Sonnenglut und Eiseskälte stets in der Hand, wie er im breitschößigen Frack von müllerfarbenem Tuche, Weste, Beinkleider und Gamaschen aus gleichfarbigem Stoffe, als die damals beliebteste Stereotypfigur durch die Straßen der noch nicht zur Weltstadt emporgestiegenen Residenz einhertrippelte. So hat ihn auch Professor Krüger auf dem großen, im Besitze dess russischen Hofes befindlichen Paradebild verewigt."
In der davor erschienenen Ausgabe von "Der Bär" vom 25. April 1885 ist auf Seite 456 eine Abbildung von Warnick/Warnecke nach der Skizze von Franz Krüger aus dem Jahre 1831 enthalten. Das erwähnte Gemälde von Franz Krüger ist jetzt in Berlin zu bewundern.
Mit Udo Walz haben wir immerhin heute eine vergleichbare Persönlichkeit entsprechenden Bekanntheitsgrades und Berufsstandes und mühen uns weiterhin ab, unser Gemeinwesen in den Rang einer Weltstadt zu hieven.