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Allgemeine Fragen zur Geschichte Berlins

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Re: Autonummern im Nachkriegs-Berlin 17 Apr 2009 11:12 #1239959539

  • Martin Mende
  • Martin Mendes Avatar Autor
Das Berliner Autokennzeichen "IA" wurde von der Berliner Polizei in der Zeit von 1882 bis 1945 vergeben. Die römische Zahl "I" in der ersten Stelle war dem Land Preußen vorbehalten, auf dessen Territorium die Stadt Berlin lag. Der Buchstabe "A" war für Fahrzeughalter Berlins reserviert. Bekanntlich sicherte sich der Kaufhausbesitzer Rudolph Hertzog aus der Breite Str. zum Ärger von Kaiser Wilhelm II. das amtliche Kennzeichen "IA-1".
Im August 1945 erloschen auf Weisung des Polizeipräsidenten alle Zulassungen für das Kennzeichen "IA".

Re: Autonummern im Nachkriegs-Berlin 17 Apr 2009 10:19 #1239956360

  • Peter Borchardt
  • Peter Borchardts Avatar Autor
Es gibt in verschiedenen Berliner Bibliotheken "Dietzlers Auto-Adressbuch für Gross-Berlin", am Vollständigsten noch in der UB der HU:

Bibliothek: BER <11> Berlin UB Humboldt
Grundsignatur: Fn 12905:F4
Bestand: 1.1926 - 3.1928; 9.1934

Da kann man nachschlagen, welches Kennzeichen zu welchem Halter gehörte.

Zur Geschichte der Autokennzeichen gibt es einen umfangreichen Wikipedia-Artikel:
de.wikipedia.org/wiki/Kfz-Kennzeichen_(Deutschland)

Re: Autonummern im Nachkriegs-Berlin 16 Apr 2009 15:32 #1239888778

  • Peter-H.T. Schenck
  • Peter-H.T. Schencks Avatar Autor
Mein Grossvater fuhr ca. 1916 mit der Autonummer IA 31 durch Berlin. Weiss jemand ob unter IA nur Berliner Fahrzeuge zugelassen waren und welche Kombinationen es damals ausserdem noch gab?

Re: Autonummern im Nachkriegs-Berlin 30 Nov 2008 13:22 #1228047735

  • Detlef Krenz
  • Detlef Krenzs Avatar Autor
Vielen vielen Dank für ihre Antworten, die für mich sehr hilfreich sind.

Re: Autonummern im Nachkriegs-Berlin 28 Nov 2008 16:31 #1227886290

  • Ralf Dose
  • Ralf Doses Avatar Autor
KB = Berlin, 1947-1948, sowie Westteil Berlins bis 1956,
zuvor auch BG (1945-1947);
SN = Sachsen-Anhalt, 1947-1953;
SB = Sachsen, 1945-1947, anschließend auch SL bis 1953.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland in vier Besatzungszonen geteilt. Die alliierten Mächte führten eigene Registrierung und Kennzeichnung von Kraftfahrzeugen durch. Ende 1945 wurden die ersten einheitlichen Kennzeichen eingeführt. In der britischen Besatzungszone war zunächst ein dem heutigen Prinzip ähnelndes Verfahren üblich. Die drei Anfangsbuchstaben standen als Kennzeichen für den Zulassungsbezirk (z. B. DUS für Düsseldorf).
1947 schlossen sich die Briten dem System an, das 1946 in der amerikanischen und französischen Besatzungszone eingeführt worden war, die sowjetische folgte 1948. Einheitlich wurde das Kennzeichnungssystem erst 1949, nachdem auch die französische Zone den Zonenbuchstaben in das Kennzeichen einführte (A = amerikanische Besatzungszone, B = britische Besatzungszone, F = französische Besatzungszone, S = sowjetische Besatzungszone). Dabei wurden die Buchstaben (z. B. AH für Hessen) nicht nebeneinander, sondern übereinander in kleiner Schrift angeordnet.
Berlin blieb ein Sondergebiet mit eigenen Bestimmungen, die ersten Kfz-Kennzeichen 1945 dort enthielten nur Ziffern. Das Saarland wurde als „souveräner Staat“ 1948 ausgegliedert.

(Quelle: wikipedia)

Re: Autonummern im Nachkriegsberlin 28 Nov 2008 10:20 #1227864012

  • Martin Mende
  • Martin Mendes Avatar Autor
In der Zeit von 1948 bis 1953 stand SN im Autokennzeichen für die sowjetische Besatzungszone Sachsen-Anhalt und SB für die sowjetische Besatzungszone Brandenburg. Das Kfz-Kennzeichen mit der Bezeichnung KB wurde durch die Allierte Kommandantur der Stadt Berlin mit Verfügung vom 22. Mai 1947 eingeführt, Anfang Juli 1947 begann die Ummeldeaktion von bisher "BG" (von russisch: Berlin Gorod - Berlin Stadt in kyrillischen Buchstaben) auf "KB" für
Kommandantura Berlin. Am 15. November 1948 führte das Polizeipräsidium in Ost-Berlin für Neuzulassungen das "GB" für Groß-Berlin ein. Die westallierten Stadtkommandanten folgten dieser Maßnahme nicht und blieben für ihren Bereich bei dem KB-Kennzeichen. Ost-Berlin beschloss im November 1953 die Umstellung für die DDR-Hauptstadt auf den Kennbuchstaben "I", dem noch ein zweiter Buchstabe angefügt wurde. Im Westteil der Stadt trat am 12. April 1956 eine Bundesverordnung zur Änderung von Vorschriften des Straßenverkehrsrechtes in Kraft und legte die Umstellung der Kfz-Kennzeichen von "KB" auf "B" fest. Ab Juli 1956 erschienen die ersten Fahrzeuge mit dem Kennzeichen "B" auf den Straßen Berlins.