Die Seidenmanufaktur Isaak Bernhard wurde 1748 in Berlin begründet und lag an der Spandauer Straße Ecke Bischofstraße. Seit 1969 gibt es die Bischofstraße nicht mehr, sie verlief parallel zur jetzigen Rathausstraße auf der Höhe des Begas-Brunnens und des Fernsehturmes und mündete seinerzeit in die Klosterstraße. Dieser Teil der Klosterstraße ist durch die Baulichkeiten des Fernsehturmes auch überbaut.
Moses Mendelssohn wurde später Geschäftsleiter und Teilhaber der Manufaktur. Er wohnte nicht weit entfernt in der Spandauer Str. 68 und unterhielt auch dort ein kleines Büro. Die Seidenproduktion wurde staatlich gefördert durch Zölle und Einfuhrverbote. Die Fabrik hatte am Anfang 16 Webstühle, 1766 bereits 23, 1767 dann 25. Nach Gründung einer Dependance in Potsdam standen 1768 43 Webstühle in Berlin und 36 in Potsdam. 1771 liefen in Berlin bei Bernhard & Mendelssohn zwei Webstühle für Samt und 46 für Seide, in Potsdam 33. 1772 74 Webstühle, 1773 97 Webstühle, 1782 wurden in Berlin noch 29 Webstühle von 14 Meistern,13 Gesellen und 9 Lehrlingen betrieben. Nach dem Tode Moses Mendelssohns 1786 wurde die Firma Bernhard & Mendelssohn 1787 aufgelöst, Bernhards Söhne machten in kleinerem Umfang noch weiter. Für 1805 sind noch 17 Webstühle überliefert, für 1806 noch 6.