Der Schriftsteller, Philosoph, Journalist und Sprachwissenschaftler kam 1876 von Prag nach Berlin. 1878 heiratete er die Pianistin Jenny Ehrenberg. In den Berliner Adressbüchern erscheint er erstmals 1879 mit der Adresse Steinmetzstraße 3. Ab 1881 wohnte er in der Frobenstraße 33, bevor er 1892 zusammen mit seiner ersten Frau Jenny und der einzigen Tochter Grete ein Haus in der Villenkolonie Grunewald, Wangenheimstraße 46 bezog. Mauthner war ständiger Mitarbeiter und ab 1895 Feuilletonredakteur des "Berliner Tageblattes". 1884 war er Mitbegründer des naturalistischen Literatenkreises "Gesellschaft der Zwanglosen" und 1889 des Theaterverein "Freien Bühne". 1889-1890 gab er die Wochenschrift "Deutschland" und 1891-1892 "Das Magazin für die Literatur des In- und Auslandes" heraus. Mauthner veröffentlichte zahlreiche Romane, Erzählungen, Satiren, Dramen und Essays. In seinem Haus in der Wangenheimstraße begann er 1892 mit der Niederschrift seiner "Beiträge zu einer Kritik der Sprache", nach eigenen Worten nach 27 Jahren der Vorbereitung. 1895 übernahm er die Redaktion des "Berliner Tageblatt", 1896 starb seine Ehefrau. Mauthners Aktivitäten wurden durch ein schweres Augenleiden stark beeinträchtigt, sein Freund Gustav Landauer half ihm bei der Schreibarbeit. Mauthner kümmerte sich um die Ausbildung seiner musikalischen Tochter, indem er 1902 Engelbert Humperdinck als Lehrer gewann. Seine Tochter Grete leitete später eine Schule für rhytmische Bewegung und Körperkultur in Berlin. Nach Gretes Verlobung 1905 beschloss Mauthner Berlin zu verlassen. Er verlegte seinen Wohnsitz nach Freiburg im Breisgau und 1909 nach Meersburg am Bodensee, wo er 1923 als Ehrenbürger der Stadt starb.
