Ich darf aus dem Buch von Hugo Rachel, Johannes Papritz und und Paul Wallich "Berliner Großkaufleute und Kapitalisten" Band I, Berlin 1934 zitieren, Seite 374: "Ein eigenes Unternehmen Scholles, das immerhin einen bedeutenden Zug hat, war sein Holzhandel nach Hamburg, im besonderen der Plan eines Handels mit Mastbäumen, für den er 1601 ein Privileg und zehnjähriges Monopol erwirkte. Als Kompagnon (Geldgeber?) gewann er dafür Bartholomäus Lindholz. Da Scholle die Mastbäume aus den kurfürstlichen Heiden das Stück von über 55 Schuh Länge nur mit 2 Talern bezahlen sollte, war das Geschäft recht gewinnverheißend, so dass Scholle dafür versprechen konnte, die Wasserstraßen und Schleusen für das Herabflößen so großer Stücke auf eigene Kosten passend herzurichten. Es ist aber kaum zustande gekommen. Überhaupt nahm es mit Scholle kein gutes Ende. Als er 1610 starb, hinterließ er Schulden, so dass über seinen Nachlass der Konkurs eröffnet wurde. Noch 1614 erhielten drei Gläubiger, worunter ein Georg Blankenfeld zu Cölln, Arrest auf Waren, die Scholle in Freienwalde lagern hatte. Der Berliner Rat forderte 367 Taler versessener Schöße und 120 Taler, die Scholle sonst von ihm entlehnt hatte. Das Haus, das Scholle 1597 von Leonh. und Jakob Weiler für 700 Taler gekauft, hatte er nicht bezahlt, sondern den ganzen Kaufvertrag als Hypothek stehen lassen. Das Haus wurde 1614 zur Deckung eines Teils dieser Forderungen verkauft (vgl. Akten des Geh. Staatsarchivs Rep. 97.I.69.74.)
Die Witwe Scholles hatte von ihrem in die Ehe gebrachten Geld 300 Taler in den Handel (Holzhandel?) gesteckt, den ihr Mann mit Peter Arras in Hamburg hatte. Dies alles, zumal die Geringfügigkeit der Beträge, erweckt keine großartige Vorstellung von den Scholleschen Verhältnissen, obwohl Küster seinen Reichtum auf eine Tonne Goldes angibt; sein Ansehen knüpft sich lediglich an seine mehrjährige enge Verbindung zum Hofe. Diese muss aber 1605 ihr Ende gefunden haben. In diesem Jahr wurde nämlich ein anderer Faktor bestellt, dessen Bestallung vom 12. September erhalten ist. Das war Simon Bossenholl, Bürger und Handelsmann in Neuruppin."