Das Grab von Emil Jacobsen ist nicht in der aktuellen Übersicht der Ehrengrabstätten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, vermutlich hat es vor Jahren diesen Status verloren. Die Senatskanzlei prüft in Abständen, ob die Eigenschaft als Ehrengrab weiterbestehen soll. In Zeiten knapper Finanzen wird die Zahl der Ehrengräber eher reduziert. Wenn bei Ihrem ersten Besuch auch schon kein Terrakotta-Stein für ein Ehrengrab vorhanden war - Sie hatten ja offenbar von der Eigenschaft als Ehrengrab erst vom Bezirksamt Mitte erfahren - war vermutlich die Auskunft falsch. Im Lexikon Berliner Grabstätten von Dr. Hans-Jürgen Mende wird die Grabstätte auf dem Friedhof St. Johannis-Friedhof II in der Seestraße verortet, Sie sprechen vom Kirchhof St. Johannis I in Alt-Moabit. Im Gräber-Lexikon ist keine Rede von einem Ehrengrab für Emil Jacobsen.
Wenn keine Angehörigen mehr da sind oder kein Interesse an der Pflege haben ist Privatinitiative gefragt und notfalls ist der eigene Einsatz der schnellste Weg, wenn Ihnen das weitere Gedenken am Herzen liegt. Von der Fa. Bayer, die Schering übernommen hat, dürfte auch keine Hilfe zu erwarten sein, aber vielleicht schreiben Sie einmal das Unternehmen an. Die gemeinnützigen Vereine, die sich auch um die Berliner Friedhöfe und Kirchhöfe kümmern, sind mit der permanenten Pflege von einzelnen Gräbern überfordert, sie können nur in besonderen Fällen eingreifen.