In den Jahren 1898 bis 1900 wurde durch die Gesellschaft "Kaufhaus Neu Kölln" das gleichnamige Geschäftshaus am Märkischen Platz errichtet. Für die Außenarchitektur waren der Stadtbauinspektor Otto Stiehl, für die Grundrisse und die Eisenkonstruktion der Architekt Theodor Kampffmeyer verantwortlich. Der Haupteingang war am Märkischen Platz, je zwei Durchfahrten an der Wallstraße und an der Wasserseite vermittelten den Zugang zu den beiden Innenhöfen. Die Anlage des Turmes erwuchs aus der Notwendigkeit, für die eigene Wasserversorgung des Gebäudes zwei Becken von je 15 cbm Inhalt sowie eine Vorrichtung für die Enteisung des Grundwassers aufzustellen.
Der Sockel des Gebäudes war aus Granit, die unteren Geschosse und die Architekturteile der oberen waren in Sandstein ausgeführt. Die Flächen der oberen Etagen waren mit Rathenower Handstrichsteinen verblendet. Brüstungsfülllungen dienten der Aufnahme von Firmenschildern. Einschließlich der Fundierung und aller technischen Einrichtungen betrugen die Baukosten 2 Millionen Mark. Die bebaute Grundfläche umfasste 2605 Quadratmeter.
Die einzelnen Etagen wurden beliebig vermietet, es war also kein durchgehendes Kaufhaus nach unser heutigen Auffassung. Der Name Kaufhaus Neukölln kommt von der früheren Bezeichnung des Stadtteils um die Wallstraße "Neukölln am Wasser".
Über die Nutzer des Gebäudes geben die Berliner Adressbücher Auskunft.