Nach der Zeitschrift "Die Woche" vom 2. März 1918 wurde in 1918 von Rosenthal ein Geschäftshaus unweit von Wertheim am Leipziger Platz eröffnet:
"Die bekannten Rosenthalporzellane werden jetzt in Berlin W 9, Bellevuestr.10, in einem großen Ausstellungsgeschäftshaus gezeigt. Man sieht dort die Rosenthalkunstporzellane, Tafel-, Kaffee- und Gebrauchsgeschirre in feinen, zum Teil klassischen Formen sowie ihre technischen Porzellane für Elektr.- und Laboratoriumszwecke. Rosenthal darf das große Verdienst für sich beanspruchen, der deutschen Porzellanindustrie vorangegangen zu sein; er hat ihr neue Wege und neue Gedanken erschlossen. Das neue Rosenthalgeschäftshaus birgt zahlreiche Stücke erlesener Art und von hohem Wert; dieses wäre nicht möglich, wenn es sich nicht um Darstellungen reifer, abgeklärter, kunstführender Kräfte, um Werke erster Künstler handelte, und wenn diese nicht in so hochvollendeter Scharffeuertechnik, nach langjährigen Erfahrungen als eine der wenigen Manufakturen darzubieten vermag, entstehen würden.
Wir sehen da Werke von Meister Guldbrandsen, von Künstlern wie F. Liebermann, Prof. Aigner, Prof. Walter Schott, Caasmann, Marcuse, Himmelstoß u. Zügel. Wir sehen dort die feinen Rosariporzellane, edle Stücke, von denen nur 25 Stück entstehen, numeriert und nur in dieser Anzahl ausgegeben, was ihren Sammelwert naturgemäß ins Beträchtliche steigert.
Gedenkteller von Worpsweder Heinr. Vogeler, Paul Rieth, Julius Dietz, Prof. v. Zumbusch und Werneking. Diesem neuen deutschen Kunstfleiß eine breite Gasse aufzuschließen, soll auch eine eigene Rosenthal-Literatur dienen, von der zunächst ein Bändchen, von Fritz Rehm-München ausgestattet, erschienen ist.
Dr. G. Heller"