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Allgemeine Fragen zur Geschichte Berlins

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Re: Franz Lieber in Berlin, 1798-1826 12 Jun 2009 11:48 #1244800111

  • Martin Mende
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Heinrich Keibel war der dritte Sohn des Pasewalker Kaufmanns und Senators Martin Keibel. Er betrieb zusammen mit Nikolaus Benecke seit 1789 in Berlin in dem Hause Stralauer Str. 56 eine Grünseifenfabrik. 1795 kaufte er das Grundstück Stralauer Str. 52, bestehend aus einem zweistöckigen Wohnhaus, einem Vorhof mit Seitengebäuden, einem Quergebäude und einem zweiten Hof mit Seitengebäuden einschließlich einer Waschbank auf der Spree. Heinrich Keibel trennte sich von seinem Gesellschafter Benecke, dem er seinen Anteil am Grundstück Nr. 56 überließ. In Nr.52 investierte er erhebliche Mittel zum Um- und Ausbau für seine Seifenproduktion und den Vertrieb. Er starb kinderlos am 7. 1. 1816. Der Vater verzichtete auf das Erbe, die vier noch lebenden Brüder Heinrichs erbten den Nachlass. Es waren die beiden Pasewalker Kaufleute Johann Friedrich und Ernst Keibel, der Berliner Kaufmann Karl Gottlieb Keibel (Inhaber einer Seidenbandfabrik in der Heiliggeiststraße in Berlin) und der Generalmajor Benjamin Keibel. Diese überließen 1817 das Grundstück dem einzigen Sohn Karl Gottliebs, dem Kaufmann Wilhelm Keibel (19. 5. 1792 - 5. 9. 1860). Der Seifenfabrikant nahm bereits in jungen Jahren als Stadtrat kommunale Ämter wahr, war schließlich Stadtältester und Ältester der Kaufmannschaft. Er kaufte auch umliegende Liegenschaften in der Paddengasse auf. Sein zweiter Sohn Gustav (5. 6. 1820 - 22. 3. 1888) führte nach seinem Tode 1860 die Fabrikation fort.
1877 starb die Witwe von Wilhelm Keibel und ihre Wohnung in der Stralauer Str. 52 bezog Heinrich Keibel junior (1845 - 1915). Mit dem Tode seines Vaters Gustav 1888 wurde er alleiniger Inhaber. Er kaufte weitere benachbarte Grundstücke, ließ aber für sich ein vornehmes Wohnhaus in der Taubenstraße 44/45 errichten. Der unverheiratete Fabrikherr war auch italienischer Generalkonsul und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Berlinischen Lebens- Versicherungsgesellschaft. Um 1900 wurde die Seifenfabrikation aufgegegen, das Grundstück Stralauer Str. 52 1902 verkauft. Mit dem Tode von Heinrich Keibel jun. 1915 wurde auch sein zuletzt betriebenes kleines Bankgeschäft in der Taubenstraße geschlossen.
Der Name Keibel ist durch die Keibelstraße in der Nähe vom Alexanderplatz weiterhin präsent. Der Straßenname wurde 1858 zu Ehren des zwei Jahre später verstorbenen Stadtältesten Wilhelm Keibel vergeben. Sein Grab befindet sich auf dem Kirchhof St. Marien und St. Nikolai I in der Prenzlauer Allee 1 wie auch die Grabstätte für Gustav Keibel. Ein Bruder von Gustav Keibel, Ludwig Keibel (1830 - 1894) war als Jurist im preußischen Justizministerium tätig und wohnte auch in der Stralauer Str. 52.
Schließlich ist noch Dr. phil Rudolf Keibel, geb. 1872, ein Sohn von Ludwig Keibel zu erwähnen. Er war Handelskammersyndikus und um 1935 in Lübeck, Israelsdorfer Allee 32 wohnhaft.

Franz Lieber in Berlin, 1798-1826 06 Jun 2009 13:44 #1244288640

  • C.Schnurmann
  • C.Schnurmanns Avatar Autor
Hallo, verfügt jemand von Ihnen über Infos zu der Familie des Wechselmaklers Friedrich Wilhelm Lieber (1777-1838), Breite Strasse 13(Berlin Mitte), zu dem Seifensieder Heinrich Keibel, Stralander Strasse, das Bankhaus Gebrüder Benecke hier speziell Johann Wilhelm Benecke seit 1821/1822 verheiratet mit Mathilde Schweder, zu Karl Krutisch (ca. 1798-1838), Carl Caplick?
Mit besten Grüssen
C.Schnurmann,Hamburg