Rückblick
Urlaub in der DDR? Wie die Stasi Westdeutsche anlockte
Berlin Saal der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 10178 Berlin-Mitte, Breite Straße 36
Viele Kommunen des Berliner Umlandes beherbergten Schulungs- und Erholungsobjekte der DDR-Staatssicherheit. Auch im eher beschaulichen Falkensee (bei Berlin-Spandau gelegen) befand sich auf einem beeindruckenden Wassergrundstück ein solchen Zwecken dienendes Gästehaus. Doch hier verbrachten nicht etwa Stasi-Mitarbeiter mit ihren Familien ihren Urlaub: Auf dem gut abgeschirmten Gelände wurden ausgewählte inoffizielle Mitarbeiter aus dem Westen begrüßt, die wegen ausgezeichneter Zusammenarbeit mit der Stasi durch einen mehrtägigen Aufenthalt ausgezeichnet wurden. Im Konspirativen Objekt mit dem Decknamen „Kloers“ wohnten „verdiente Kundschafter des Friedens“ aus verschiedenen Gegenden Westdeutschland. Auch Westberliner Agenten kamen als Tagesgäste hierher um sich hier mit ihren Führungsoffizieren zu treffen.
Gäste willkommen, Eintritt frei
Tag des offenen Denkmals im Nicolaihaus
Nicolaihaus, 10178 Berlin, Brüderstaße 13
10:30 Uhr Vortrag: Prof. Dr. Susanne Kähler, HTW Berlin, „Visualisierte Energie im Stadtraum“. Der Vortrag stellt abstrakte Bildwerke aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor, die Dynamik, Energie, Schwere oder Leichtigkeit, Veränderung oder Stillstand visualisieren und das Motto des Berliner Denkmaltags „Voller Energie“ an Beispielen international renommierter Künstler wie Eduardo Chillida oder Bernar Venet illustrieren. César Manrique oder George Rickey etwa arbeiteten bei ihren kinetischen Plastiken mit Windenergie. Die Arbeiten von Hein Sinken und anderen nutzen Wind, Wasser und auch elektrischen Strom, um einen kontinuierlichen Formenwandel zu erzeugen. Die Bildwerke werden durch die Datenbank „Bildhauerei in Berlin“ erschlossen.
12:30 Uhr Gespräch in der Nicolaiausstellung: Verleger Dipl. Gestalter Hans-Peter Schneider und Dr. Juraj Lipscher, alataverlag Winterthur, reden mit Prof. Dr. Ingrid Scheurmann über „Büchermachen. Von den Zeiten Friedrich Nicolais bis heute“. Das Gespräch findet in der Nicolai-Ausstellung im 1. Obergeschoss statt. Es stellt historische Werke des Nicolaiverlags, inhaltliche Schwerpunktsetzungen Friedrich Nicolais und seiner Nachfolger im Kontext historischer Herstellungsprozesse vor und diskutiert im Vergleich dazu, wie das Büchermachen heute abläuft am Beispiel eines aufwändig gedruckten Farbenbuchs, das die Verleger 2022 auf den Markt gebracht haben. Anhand von Druckbögen und Farbproben geben sie Einblicke in Druckprozesse, die Geschichte der Farben und des Druckens farbiger Materialien.
14:30 Uhr: Vortrag Prof. Dr. Ingrid Scheurmann „Zur Bau-, Nutzungs- und Umbaugeschichte des Nicolaihauses“. Das Nicolaihaus gehört zu den wenigen erhalten Berliner Bürgerhäusern aus dem frühen 18. Jahrhundert. Der Verleger und Autor Friedrich Nicolai ließ es 1787 durch Carl Friedrich Zelter umbauen. Weitere Veränderungen sollten in der bewegten Geschichte des Gebäudes folgen. Sie gingen jeweils einher mit Nutzungswandel bzw. Anpassungen an veränderte Wohnbedürfnisse. Das Gebäude, heute Denkmal, Erinnerungsort und Haus der Denkmalkultur zugleich, kannte viele bedeutende Bewohnerinnen und Bewohner, an deren Geschichte ebenfalls erinnert wird.
Geschichte der Halbinsel Stralau
Treff vor der Dorfkirche, 10245 Berlin-Friedrichshain, Tunnelstr. 5 – 11
Von ihm stammt die Idee, die historischen Spuren auf der Halbinsel durch einen „Geschichtspfad“ zu verbinden, an dem man bei zwölf Stationen an vergangene Ereignisse und Begebenheiten erinnert wird. Vgl. als Vorbereitung seinen Aufsatz zum „Stralauer Fischzug“ im Heft 3/2019, S. 446 ff., in unseren Mitteilungen!
Anmeldung erbeten bei: uwe_nuebel@t-online.de (maximal 20 Teilnehmer). Bus 347 vom S + U-Bahnhof Warschauer Straße.
Gedenkort Güterbahnhof Moabit
Treffpunkt: Weg zwischen Baumarkt und Verbrauchermarkt, 10559 Berlin-Moabit, Quitzowstraße 18-21
Etwa 30 000 Berliner Juden wurden zwischen 1942 und 1945 von hier aus in verschiedenste Konzentrationslager deportiert. Seit 2017 sind die Reste der ehemaligen Gleise als Gedenkort gestaltet, woran unser Mitglied im Rahmen eines Gutachtens für die Senats-Kulturverwaltung beteiligt war. Wir erhalten Information fokussiert auf den Deportationsort, die Rolle der DR und die Alleinstellungsmerkmale der Bahnhöfe Grunewald und Moabit im Rahmen der Shoah.
Busse M 27, 123 (Haltestelle Quitzowstraße), Bus 142 (Haltestelle Perleberger Brücke, liegt um die Ecke), S + U Westhafen.
225. Geburtstag Carl Blechen
Dreifaltigkeits-Friedhof II, 10961 Berlin, Bergmannstr. 39-41
Am Sonnabend, 29. Juli 2023, um 13.30 Uhr wollen wir an der Gedenktafel für den Maler und Grafiker Carl Blechen ( 29.7.1798 - 23.7.1840) auf dem Dreifaltigkeits-Friedhof II, Bergmannstr. 39-41, 10961 Berlin, seines 225. Geburtstages gedenken. Nach einem kurzen Bericht über sein Leben und Wirken von mir, gehen wir gemeinsam über den Friedhof zu der Kapelle auf dem Friedrichwerderschen Friedhof II, Bergmannstr. 42-44, 10961 Berlin.
Dort – gegen 14.30 Uhr - erwarten uns Spuren Jüdischen Lebens auf historischen Friedhöfen in Nordhessen - eine fotografische Spurensuche von H. Kleemann.
Nach diesen Bildern besteht die Möglichkeit, dass Sie sich – wenn es gewünscht wird – aus dem Café Strauss Kuchen und Café holen, und wir uns zu Gesprächen im Glashaus zusammenfinden.
Fahrverbindung: U-Bahn Gneisenaustr. oder Südstern
Die Veranstaltung ist für unsere Mitglieder kostenlos; von unseren Gästen erbitten wir eine Spende i.H.v. 4,--€.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn Sie mir telefonisch oder per E-mail mitteilen könnten, ob Sie an der Veranstaltung teilnehmen.
Abgesagt: Hansaviertel: Das Alte im Neuen
Treffpunkt: U-Bahnhof Hansaplatz vor der Hansabücherei, 10557 Berlin, Altonaer Str. 15
Achtung: Veranstaltung fällt wegen der extremen Temperaturen (Vorhersage mit 35 Grad) aus. Alternativtermin wird noch bekannt gegeben.
Nach ihrem viel gelobten Rundgang durch das heutige Hansaviertel am 6. Mai 2023 setzen wir unsere Erkundung auf historischen Pfaden fort! Sie werden auf Sichtbares und Verstecktes aufmerksam gemacht sowie über Vergangenes informiert. Damit soll das reizvolle Gründerzeit-Viertel mit seinen interessanten Bewohnern in Erinnerung gebracht werden.
Dauer: ca. 90 Minuten. Teilnehmergebühr 5 € pro Person - bitte passend mitbringen.
Parkfriedhof Marzahn
Haupteingang des Parkriedhofs Marzahn, 12681 Berlin-Köpenick, Wiesenburger Weg 10
Die für den 23.06.2023 geplante Führung auf dem Parkfriedhof Marzahn musste leider wegen des starken Regens abgesagt werden. Die Führung auf diesem Friedhof findet unter Beteiligung von Vertretern der Botschaft der Republik Polen in Berlin statt.
Dieser Friedhof, damals an der Peripherie der Stadt Berlin gelegen, war einer der Hauptbestattungsplätze von Opfern der Nazidiktatur: Zwangsarbeiter verschiedener Nationalität, darunter 20 polnische Mädchen, die für die Fa. AEG Zwangsarbeit leisten mussten, die in Plötzensee hingerichteten Opfer, Sinti und Roma (in der Nähe dieses Friedhofes befand sich das Zwangslager für Sinti und Roma) wurden hier bestattet. Gern zeigen wir Ihnen auch die Grabstätte von Błażej Stolarski, dem stellvertretenden Senatsmarschall der Zweiten Polnischen Republik und berichten über seinen tragischen Tod.
Fahrmöglichkeit: S 7 Potsdam – Ahrensfelde bis S-Bahnhof Marzahn. Zugfahrabstände: alle 10 Minuten
Es ist, wenn gewünscht, eine kleine Kaffeepause im Don-Bosco-Zentrum nach Beendigung des Rundganges über diesen Friedhof möglich.
Wir bitten um Ihre Anmeldung unter: klaus-leutner@gmx.de oder alina.leutner@gmx.de
Ruhmlose Helden - Ein Flugzeugabsturz und die Tücken deutsch-russischer Verständigung
Berlin-Saal der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 10178 Berlin, Breite Straße 36
Am 6. April 1966 stürzte ein sowjetischer Jagdbomber in den West-Berliner Stößensee. Die Lesung rekonstruiert die dramatischen Ereignisse, die damals die Weltöffentlichkeit in Atem hielten und zeigt, wie die Erinnerung daran bis heute nachwirkt. Die beide Journalisten Gesine Dornblüth und Thomas Franke nehmen uns mit an die Schauplätze des Geschehens und erzählen von großem Mut und kleinen Missverständnissen. Gäste willkommen! Ort: Berlin-Saal der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, Breite Straße 36, 10178 Berlin-Mitte, Eintritt frei!
Audiotrailer zur Veranstaltung:
MACHT RAUM GEWALT
Akademie der Künste, 10117 Berlin-Mitte, Pariser Platz 4
Die Ausstellung der Akademie der Künste nimmt die Planungen und Bauten des Nationalsozialismus nicht nur im Deutschen Reich, sondern auch in anderen – besetzten und nicht besetzten – Ländern in den Blick. Die Ergebnisse eines mehrjährigen Forschungsprojektes des Bundesbauministerium bilden die Grundlage der Ausstellung, die nicht die zumeist Projekt gebliebenen Repräsentationsbauten, sondern vielmehr Verwaltungsbauten, Infrastrukturanlagen, Baracken, Bunker und vor allem die zahllosen Zwangsarbeits- sowie die Konzentrations- und Vernichtungslager in den Mittelpunkt stellt. Dauer 90 Minuten. Das Haus schließt um 19 Uhr. Eintritt frei. Anmeldung bei Dr. Manfred Uhlitz, Uhlitz@DieGeschichteBerlins.de oder Telefon (030) 305 81 23.St. Laurentius-Friedhof
Eingang des St. Laurentius-Friedhof, 12557 Berlin-Köpenick, Rudower Str. 23
Dieser Friedhof – ein Alleequartierfriedhof - ,der 1811 eröffnet und 1891 erweitert wurde, ist wieder ein nicht so bekannter Friedhof, den uns Herr Dr. Kuhn mit diesem Rundgang mit kunsthistorischen und biografischen Beiträgen vorstellen wird.
Fahrverbindung: S 47 bis Spindlersfeld, Fußweg 4 Min
Für die Teilnahme an dieser Führung erbitten wir von unseren Mitgliedern 5,-- € und von unseren Gästen eine Spende i.H.v. 9,-- €.
Doris Tüsselmann (a-h-f@gmx.de oder per Telefon: 811 73 44)
Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für die historischen Friedhöfe und Kirchhöfe Berlins e.V.