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Allgemeine Fragen zur Geschichte Berlins

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Re: Gröbenufer 30 Mai 2009 22:49 #1243716585

  • Wolfgang Heindorf
  • Wolfgang Heindorfs Avatar Autor
Nun scheint ja Friedrichshain/Kreuzberg seinen Seelenfrieden gefunden zu haben; Gröben ist nun verwunden, May-Ayim in aller Munden.Ob sich diese "wichtige Persönlichkeit" allerdings auch 300 Jahre hält, wir können es leider alle nicht erleben. Vielleicht ist "Multi-Kulti" auch nur eine Zeiterscheinung, die sich im Laufe der Zeit überlebt. Ich glaube es schon.

Re: Gröbenufer 28 Mai 2009 22:10 #1243541420

  • Gerhild Komander
  • Gerhild Komanders Avatar Autor
In Bezug auf die Straßennamen im Afrikanischen Viertel und auch darüber hinaus ist in einzelnen Fällen davon auszugehen, daß Kaiser Wilhelm II. eingriff - wie sonst auch. Der BVV Mitte liegt lange schon ein Antrag vor, hier Namen auszutauschen. Das Problem liegt bei der Wahl weiblicher Namen darin, daß die Frauen aus der preußischen Geschichte - und damit auch aus der Berliner - so gründlich radiert wurden, daß es schwer ist, Persönlichkeiten zu finden, auf die sich die BVV einigen kann, da es stets heißt: Das ist ja eine unbedeutende Person (wie zum Beispiel Alice Salomon).

Für Steglitz gibt es ein interessantes Buch: "Straßenname dauert noch länger als Denkmal. Die Benennung von Straßen in Berlin-Steglitz 1933-1945", Kulturamt Steglitz 1999. Darin wird auch ein wenig über die Art und Weise der Straßennamenfindung geschrieben.

Von den meisten Männern der Geschichte ist vor allem der klingende Name bekannt und das, was uns die HistorikER bis uns heute wissen lassen. Die Lüderitzstraße im Wedding heißt seit über hundert Jahren nach einem Betrüger und Menschenverächter, die Petersallee seit siebzig Jahren nach einem verurteilten Mörder (auch wenn die Straße nun einem anderen Peters gewidmet ist)

Es lohnt sich in jedem einzelnen Fall zu prüfen, ob wir denn unter solchen Herren heute leben wollten, auch wenn wir nicht der Partei zuneigen, die initiiert hat, daß in Mitte nur noch Frauen geehrt werden sollen.

Re: Gröbenufer 28 Mai 2009 09:49 #1243496948

  • Detlef Krenz
  • Detlef Krenzs Avatar Autor
Mit überwältigender Mehrheit ist von der BVV unter großem Beifall der BVV selbst und von den Rängen die Umbenennung des Gröbenufers in May-Ayim-Ufer beschlossen worden, mag es für Außenstehende eine Randnotiz sein, politisch ist es durchaus von Bedeutung

Re: Gröbenufer 24 Apr 2009 19:15 #1240593341

  • Wolfgang Heindorf
  • Wolfgang Heindorfs Avatar Autor
Deutsch und afrikanisch beißen sich in keinerweise, da brauchen wir nur auf Frau Zille, die Bürgermeisterin von Kapstadt schauen.Darum geht es bei der Angelegenheit "Gröben" überhaupt nicht. Man sollte aber nicht einen Straßennamen eines zwar vielen nicht mehr geläufigen Namensgeber durch einen ersetzen, der noch weniger Bekanntheitsgrad hat, mit "Verlaub gesagt", bedeutungslos ist, dieses schon bereits bei seiner angedachten Einführung.

Re: Gröbenufer 24 Apr 2009 09:48 #1240559282

  • Detkef Krenz
  • Detkef Krenzs Avatar Autor
Es wurde im Kubi-Auschuss ausführlich diskutiert, mehrere Gutachten angehört und entgegen der ursprüngliche Ankündigung wurde auhch den Gästen Raum für ihre Meinung gegeben, es ist also nicht so, das hier etwas "durchgewinkt wird". Eine wirkliche Entscheidung ist nach wie vor nicht gefallen, einfach deshalb, weil es noch andere Aspekte im Zusammenhang mit dem Gröbenufer gibt. In der mittelbaren und unmittelbaren Umgebung des Ufers sind immer zu Mauerzeiten 13, nach meiner Meinung 14 Menschen zu Tode gekommen. Es gibt hier den beachtenswerten Vorschlag, das Ufer nach Cetin Mert, dem fünften Kinderopfer und zweiten türkischen Jungen, der dort ertrunken ist, zu benennen.
Jenseits der Sachdiskussion spüre ich in einigen Antworten des Forums deutlich, was heisst, wenn jemand deutsch und afrikanisch ist

Re: Gröbenufer 23 Apr 2009 10:26 #1240475174

  • Katero
  • Kateros Avatar Autor
Interessanter Link zum Thema ...
www.ber-ev.de/?Positionen/KolonialesErbe

Dort findet sich auch ein Absatz zum Thema Gröben und Ayim.

Mit freundlichen Grüßen

Katero